Schröpfen ist eine alternative Heilmethode. Durch die Kuppeln, die auf die Haut aufgesetzt werden, wird ein Vakuum erzeugt und die sogenannten Schröpfgläser saugen sich fest. Das kann beispielsweise Verspannungen und Versteifungen lösen, die Durchblutung fördern und das Nervensystem stimulieren.
Schröpfen beruht wie alle alternativen Heilmethoden auf der Theorie, dass man alle Krankheiten auch fern ab der Schulmedizin diagnostizieren und heilen kann. Schröpfen als Therapieverfahren gehört zu den Reiztherapien. Das Ansaugen an die Haut durch ein Vakuum und die Spannung, die dabei entsteht, kann auch noch verstärkt werden dadurch, dass die Haut vorher angeritzt wird und sich so die Kuppeln auf der Haut mit Blut füllen. Das nennt man blutiges Schröpfen.
Schröpfen – Eine Methode mit Geschichte
Schröpfen ist ein Ausleitungsverfahren. Das heißt, dass der Körper durch das Schröpfen entgiftet und entschlackt werden soll. Schröpfen soll deshalb funktionieren, weil durch das Schröpfen Anzeichen von Krankheiten auf der Haut sichtbar werden und diese Krankheiten dann auch durch das Schröpfen gelindert werden sollen. Durch den Unterdruck werden Schadstoffe aus der Haut gezogen und Hindernisse in der Blutlaufbahn beseitigt. Man unterscheidet beim Schröpfen zwischen dem trockenen Schröpfen, das man als Form der Massage verstehen kann und dem blutigen Schröpfen, bei der die Haut angeritzt wird.
Die Methode des Schröpfens ist sehr traditionell und stammt aus dem Altertum. Damals ging man davon aus, dass der Mensch aus ganz bestimmten Körpersäften besteht. Ein Ungleichgewicht an Säften oder ein Überschuss eines bestimmten Körpersaftes sollte zu bestimmten Krankheitsformen führen, die man dann mit dem Aussaugen durch Schröpfköpfe zu heilen vermochte. Heute hat die Theorie der Körpersäfte trotz ihrer altertümlichen Tradition innerhalb der Homöopathie keinerlei medizinische Grundlage mehr. Neben der Theorie der Körpersäfte im Altertum gibt es bis heute in der asiatischen und indianischen Medizin Formen des Schröpfens als Heilmethode. Diese beruhen unter anderem auf der Theorie, dass durch das Schröpfen der Energiefluss des Lebens wieder in Harmonie gebracht werden kann.
Schröpfen wird bei allerlei Beschwerden angewendet. Beispielsweise bei Migräne, Rheuma, Rückenbeschwerden, Bluthochdruck, aber auch bei Muskel- oder Verdauungsbeschwerden sowie Menstruationsbeschwerden. Normalerweise wird eine Behandlung durch Schröpfen am Rücken durchgeführt und dauert etwa 30 bis 60 Minuten. Am Rücken sitzen Reflexzonen, die durch das Schröpfen aktiviert werden sollen. Schröpfen kann bisweilen schmerzhaft sein. Daneben gibt es als Nebenwirkungen noch Hämatome und sogar Narben zu beklagen. Wenn Sie unter Hautkrankheiten leiden oder mit der Blutgerinnung Probleme haben, wird sogar ausdrücklich vor der Heilmethode Schröpfen gewarnt.
Autorin: Nele Zymek, Platinnetz-Redaktion