Lecker und gesund schlemmen, auf nichts verzichten und trotzdem abnehmen. Was wie ein Traum klingt, ist mit Trennkost möglich. Zuletzt zeigte der schwergewichtige Genießer Rainer Calmund, wie es geht. Trennkost ist keine Diät im eigentlichen Sinne, sondern eine Ernährungsweise.
Grundsätzlich muss man auf fast nichts verzichten, wenn man sich nach den Regeln der Trennkost ernähren möchte. Es werden weder Kalorien noch Mengen gezählt, man darf nur bestimmte Nahrungsmittel nicht beliebig miteinander kombinieren. Trennkost beruht, wie der Name schon sagt, auf dem Prinzip der Trennung von Eiweiß und Kohlenhydraten.
Das Prinzip der Trennkost
Alle Nahrungsmittel werden in drei Gruppen eingeteilt: Kohlenhydratgruppe, Eiweißgruppe und neutrale Gruppe. Die Lebensmittel aus der neutralen Gruppe können mit allen anderen kombiniert werden, während Kohlenhydrate und Eiweiß niemals gemeinsam gegessen werden dürfen. Auch Fertigprodukte und Konserven, weißes Mehl, Zucker und fertige Soßen und Suppen sollten nicht auf den Teller kommen. Generell empfiehlt es sich, den Fleischkonsum zu reduzieren und stattdessen viel frisches Gemüse und Obst zu essen.
In der Praxis der Trennkost werden zum Beispiel Fleisch und Fisch (Eiweiß) nicht mit Kartoffeln, Reis oder Nudeln (Kohlenhydrate), sondern mit Salat oder Gemüse (Neutral) gegessen. Vier Mahlzeiten darf man sich täglich gönnen, die man mit viel Wasser ergänzen sollte. Man kann den Tag zum Beispiel mit einem leckeren Müsli mit Quark und Obst beginnen. Mittags gibt es eine asiatische Gemüsepfanne oder Hacksteak auf Buttergemüse und abends einen leckeren Salat mit Garnelen oder ein Kartoffelgratin. Wichtig ist, sich immer satt zu essen. Das klingt doch gar nicht schlecht, oder?
Der Grund für den Erfolg der Trennkost liegt darin, dass der Körper Eiweiße und Kohlenhydrate völlig anders verdaut. Mischt man diese beiden Gruppen, wird die Verdauung deutlich erschwert, was auf die Dauer zu Übergewicht führt. Zudem wird man nach einer üppigen Mahlzeit aus Eiweiß und Kohlenhydraten schlapp und müde.
Trennkost kommt dem Körper entgegen
Trennkost entspricht den natürlichen Vorgängen im Körper. Kohlenhydrate werden durch den basischen Speichel bereits im Mund verarbeitet. Um Proteine zu verdauen, braucht der Körper den sauren Magensaft. Mutet man seinem Körper eine Mischung aus Kohlenhydraten und Eiweißen zu, hat er es wesentlich schwerer, die Nahrung zu verarbeiten und braucht mehr Zeit. Das Essen liegt also längere Zeit schwer im Magen, was zu Aufstoßen führen kann. Da vermehrt Magensäure gebraucht wird, produziert der Körper große Mengen, die man beim Sodbrennen unangenehm zu spüren bekommt. Unnötig viel Magensäure kann außerdem die Magenschleimhaut angreifen, was auf Dauer Magengeschwüre und Gastritis verursachen kann. Auch der Darm hat bei Mischkost viel zu tun. Die Enzyme für Protein- und Kohlehydratverdauung, die bei Trennkost nicht gemeinsam ausgeschüttet werden, beeinträchtigen sich gegenseitig, wenn Mischkost im Darm ankommt. Da der Verdauungsprozess so auch im Darm deutlich länger dauert, beginnen die unverdauten Kohlenhydrate im Darm zu gären und zu faulen, was sich als Blähungen und Darmkrämpfe bemerkbar macht. Anhänger der Trennkost berichten, sich nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung wesentlich leichter und ausgeglichener zu fühlen. Trennkost ist keine kurzfristige Diät, sondern eine langfristige Ernährungsweise, die auf Dauer zu Gesundheit und Wohlbefinden führen soll. Die Traumfigur bekommt man sozusagen nebenbei dazu.
Autorin: Elke Liermann, Platinnetz-Redaktion