Die vedische Küche hat ihren Ursprung in Indien. „Veda“ (sanskrit) bedeutet „Wissen“. Allgemein verbindet man mit indischer Küche in erster Linie den Gedanken an äußerst scharf gewürztes Essen. Die Vielfalt dieser Küche lässt sich jedoch nicht auf dieses eine Merkmal reduzieren. Für Inder hat das Essen eine größere Bedeutung.
Es ist nicht nur Nahrungsaufnahme, sondern gilt auch als Gesundheitsvorsorge. Die vedische Küche ist nun eine spezielle Ernährungsphilosophie. Zwar ist sie im Unterschied zur indischen Küche rein vegetarisch, bietet aber ähnlich wie diese eine große Vielfalt unterschiedlicher Speisen. Ziel ist es, durch Ernährung die drei doshas (Energien) im Gleichgewicht zu halten. Dazu werden Zutaten mit speziellen Gewürzen und Kräutern kombiniert. Doshas sind die drei Lebensenergien: Vata, Pitta und Kapha.
Vata ist die bedeutendste Energie: Sie ist für die Bewegungsabläufe zuständig und damit für den Körperbau und den Kreislauf.
Pitta bedeutet „erhitzen“ und hat Auswirkungen auf den Stoffwechsel.
Kapha ist verantwortlich für alles Feste: Knochen, Nägel und Zähne.
Indische und vedische Küche – das Geheimnis sind Ghee und Gewürze
Aus der gesamten indischen Küche ist das Ghee nicht wegzudenken. Ghee ist dem Butterschmalz ähnlich. Es entsteht durch Erhitzen von Butter, der auf diesem Wege Wasser und Eiweiß entzogen werden. Wem die eigene Herstellung zu aufwändig ist, findet Ghee in jedem asiatischen Supermarkt. Doch das allerwichtigste in der vedischen und indischen Küche sind die Gewürze. Die bedeutendsten sind:
Kurkuma, Koriander, Fenchel, Kardamom und Kreuzkümmel, aber diese Liste ließe sich noch lange fortführen. Als Grundlage wird bei vielen Rezepten erst das Ghee in einem Topf erhitzt und dann werden nach und nach die Gewürze geröstet. Dies führt zu einer einzigartigen Aroma-Entfaltung.
Vedischen Küche – leckeres Rezept zum Nachkochen:
Rote-Linsen-Dal (4 Portionen)
250 g rote Linsen, 1 Gemüsezwiebel, 1 EL Kreuzkümmel, 4 getrocknete Chilischoten, 1 EL Gewürzmischung (Garam Masala), 1 EL Kurkuma, 2 EL Ghee, ca. 425 ml Wasser, 3 Knoblauchzehen, Salz, kleines Stück Ingwer
Die Linsen waschen. Alle Gewürze im Mörser zerkleinern und in Ghee anbraten. Hierbei darauf achten, dass es nicht zu dunkel wird und verbrennt. Dann die klein geschnittene Zwiebel dazugeben und glasig dünsten. Nun die vorher eingeweichten Linsen und etwa die Hälfte des Wassers zugeben. Bei Bedarf noch ein wenig Wasser zufügen, damit die Linsen weiter aufquellen können. Jetzt erst den klein geschnittenen Knoblauch und den Ingwer in den Topf geben. Das Ganze etwa 15-20 Minuten köcheln lassen und eventuell noch Wasser (je nach Geschmack) zugeben. Erst, wenn die Linsen zerfallen sind mit etwas Salz würzen.
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Am Besten schmeckt hierzu Naan, ein indisches Fladenbrot. Man kann es selber zubereiten, oder auch im asiatischen Supermarkt kaufen und kurz in der Pfanne oder im Backofen nach Anweisung aufbacken.
Guten Appetit!
Autorin: Dorothee Ragg, Platinnetz-Redaktion