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Was macht die Esoterik für so viele Menschen interessant?


Theoretisch sollte der Esoterikboom, der irgendwann Anfang der 80er Jahre seinen Lauf genommen hat, mittlerweile längst vorbei sein. Aber das ist nicht der Fall. Nach wie vor zieht es viele Menschen zu Methoden und Theorien, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht haltbar ist. Wodurch bleibt die Esoterik nach wie vor so attraktiv?

Natürlich handelt es sich bei der esoterischen und okkulten Welt um eine ungenaue Sammelbezeichnung, bei der sehr viele völlig unterschiedliche Themen zusammengefasst sind. So gesehen gibt es die Esoterik als solche nicht! Unter dem Begriff sind völlig unterschiedliche Mittel und Wege zusammengefasst, die sich teilweise sogar widersprechen. Eine Gemeinsamkeit kann man allerdings darin sehen, dass es sich um wissenschaftlich nicht oder nur unzureichend erklärbare Phänomene handelt. Auch in der heutigen Zeit ist das Interesse an solchen Themen enorm. Was zieht so viele Menschen in grenzwissenschaftliche Bereiche? Dabei gibt es ein paar Möglichkeiten, um den ungebrochenen Trend zu erklären. Vor allem Menschen in ausweglosen Lagen zieht es vermehrt zu esoterischen Modellen: Selbst wissenschaftliche Erkenntnisse halten kaum Menschen davon ab, weiter nach vermeintlichen Alternativen zu suchen. In einer Zeit, in der die traditionellen Religionen an Einfluss verlieren und immer skeptischer betrachtet werden, sind spirituelle Alternativen natürlich besonders interessant. So wird die Esoterik auch in Zukunft im Leben vieler Menschen eine große Rolle einnehmen.

Die Esoterik nach der Aufklärung

Die Zeit der Aufklärung markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der Philosophie: Sie setzte an die Stelle der spirituell geprägten Theorie des Mittelalters eine rationale und ganz der Wissenschaft verpflichtete Denkweise. In der Folge davon hätte eigentlich das gesellschaftliche Interesse am Übernatürlichen verschwinden müssen. Genau das aber war nicht der Fall. Gerade im 18. und 19. Jahrhundert entstand eine Fülle okkulter Lehren und Praktiken – wie beispielsweise der Spiritismus. Ganz wichtig für die Esoterik der Moderne war dabei die Gründung der theosophischen Gesellschaft im Jahre 1875 in New York. In der heutigen Zeit ist die Esoterik längst ein Teil der modernen Massenkultur und letzten Endes häufig eine reine Ware geworden, so dass die ursprüngliche Bedeutung des Verborgenen heute fast nirgends mehr zu finden ist. Die Entwicklung deutet darauf hin, dass ein Bedürfnis nach Übersinnlichem in der menschlichen Natur fest verankert ist. Vielleicht äußert sich im nach wie vor großen Interesse für die Esoterik auch der Wunsch und die Hoffnung der Menschen nach einer besseren Welt.

Autor: Edgar Naporra, Platinnetz-Redaktion