Normalerweise ist es kein Problem, von der Hausbank als Privat- oder Geschäftskunde eine Kreditkarte zu erhalten. Praktisch alle deutschen Banken arbeiten wenigstens mit VISA oder MasterCard zusammen. Die beiden anderen beliebten Varianten (Diners Club und American Express) laufen stets über ein separates Kreditkartenkonto anstatt wie bei Visa und Mastercard über das Girokonto.
Für die Entscheidung, ob die Bank eine Kreditkarte ausgibt, werden vor allem drei Punkte geprüft: ob der Antragsteller volljährig ist, seinen Wohnsitz in Deutschland hat und über die notwendige Bonität verfügt.
Doch wie ist es im umgekehrten Fall – wie prüft der Antragsteller, welche Kreditkarte am besten zu seinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen passt? Gute Informationen gibt es stets aktuell auf verschiedenen Webseiten, die regelmäßig Tests veröffentlichen. Verivox bietet beispielsweise einen Kreditkartenvergleich von Mastercard und Visa auf seiner Seite an.
Wozu ist eine Kreditkarte gut?
Im digitalen Zeitalter kommt der Kreditkarte eine besonders hohe Bedeutung zu, denn sie wird für Zahlungen auf der ganzen Welt akzeptiert. Daher kommt sie vor allen Dingen bei verschiedenen Transaktionen im Internet zum Einsatz (Shopping, Flüge buchen oder Ähnliches).
Natürlich kann häufig auch mit einer gängigen Girokarte bezahlt werden, doch gerade die internationalen Händler wickeln Geschäfte lieber mit Kreditkarte ab, da das Kreditinstitut, welches hinter der Karte steht, für die Leistung gerade steht. Somit bietet eine Kreditkarte für Händler eine viel höhere Sicherheit.
Am beliebtesten sind die Kreditkarten in Online Shops aber auch bei allen Branchen rund ums Reisen wie Hotels, Flug- und Reiseunternehmen. Zudem kann man mit einer Kreditkarte weltweit an allen Geldautomaten Bargeld abheben. Zu beachten ist allerdings, das dabei unterschiedlich hohe Kosten anfallen können.
Worin besteht der Unterschied zur Girokarte?
Eine Girokarte, die direkt mit dem Girokonto des Nutzers verbunden ist, kann nur bis zum vorhandenen Kontobetrag oder einem festgelegten Dispokredit (meist ein Monatsgehalt) belastet werden. Außerdem funktioniert sie normalerweise nur innerhalb eines bestimmten Zahlungsnetzes und kaum oder gar nicht im Ausland.
Gerade für Geschäftsreisende ist die Girokarte daher unterwegs ein Glücksspiel und sehr einschränkend. Eine Kreditkarte bietet wesentlich mehr Möglichkeiten. Daher ist einer der Punkte, den man prüfen sollte, bevor man sich für eine Kreditkarte entscheidet, ob man häufig darauf angewiesen ist, diese Karte im Ausland zu nutzen.
Welche Arten von Kreditkarten gibt es?
Man unterscheidet beispielsweise zwischen den „echten“ Kreditkarten, bei denen der Inhaber auch ohne vorhandenes Guthaben über einen bestimmten Betrag (Kreditlimit) verfügen darf und den Kreditkarten, bei denen der Inhaber lediglich sein Guthaben nutzen kann.
Die vier Kreditartentypen sind:
- Die Chargekarte, eine „echte“ Karte mit einem bestimmten Limit, die einmal monatlich abgerechnet wird.
- Die Revolvingkarte, die wie eine Chargekarte funktioniert, bei der aber die Rückzahlung in Raten möglich ist.
- Die Debitkarte ist eine unechte Kreditkarte, bei der die Abbuchung sofort vom Girokonto oder auch vom Kreditkartenkonto abgebucht wird.
- Die Prepaidkarte ist ebenfalls eine unechte Kreditkarte, die der Nutzer vorab aufladen muss und dann nur bis zum eingezahlten Guthaben belasten kann.
Neben der Entscheidung, ob die Karte für den Auslandsaufenthalt wichtig ist, kann der Nutzer auch entscheiden, welche dieser Kartentypen ihm geeignet erscheint. Allerdings geben die Banken meist nur eine Daily-Charge-Karte aus, die eine Mischung aus Charge- und Debitkarte darstellt. Insofern ist die Auswahl bei den echten Karten eingeschränkt.
Weitere Anforderungen und Premium-Varianten
Wer über die reine Zahlungsfunktion hinaus weitere Anforderungen an seine Karte stellt, für den kommen die Premiumvarianten der größten Anbieter infrage.
Denn diese Gold, Platin, Silber oder Black Cards beinhalten auch verschiedene Versicherungen wie beispielsweise: Haftpflichtversicherungen, Reiserücktrittversicherungen oder Handyversicherungen. Dazu kommen Bonusangebote wie etwa Rabatte bei Autovermietungen.
Außerdem haben diese Karten ein viel höheres Kreditlimit. Die Ausgabe einer solchen Karte erfordert natürlich eine bestimmte Bonität. Beispielsweise setzt die Centurion Card (American Express Black Card) einen Jahresumsatz von 250.000 US Dollar voraus und ist nur einem ausgewählten Personenkreis über eine persönliche Einladung zugänglich.
Wann eignet sich welcher Anbieter?
Die richtige Kreditkarte hängt immer davon ab, was man damit vorhat. Gute Anhaltspunkte für die Entscheidung sind aber, ob die Karte auch komfortabel ist, flexibel einsetzbar und ob sie weltweit akzeptiert wird.
Daher lohnt sich ein Anbietervergleich, der von einer renommierten Quelle stammen und aktuell sein sollte. Denn die Angebote der Kreditinstitute ändern sich laufend, weshalb wir auch keine spezielle Karte dauerhaft empfehlen können.
Aber egal, wo man sich informiert, es gibt verschiedene wichtige Punkte, die bei jedem Vergleich zu berücksichtigen sind.
Dazu gehören unter anderem Folgende:
- Gibt es eine Jahresgebühr und wie hoch ist sie?
- Ist die Karte wirklich weltweit als Zahlungsmittel anerkannt?
- Können damit kostenlose Bargeldabhebungen getätigt werden?
- Gibt es ein Bonusprogramm oder Bonuspunkte?
- Würde für den angestrebten Zweck (eine Reise) auch eine Prepaid-Karte ausreichen?
- Ist die Karte beispielsweise Apple Pay fähig?
- Wie erfolgt die Rückzahlung? Monatlich? In Raten? Flexibel?
- Sind Sonderaktionen damit verbunden? (Häufig gibt es ein Startguthaben)
- Gibt es mit dieser Karte auch kostenlose (und zinslose) Kredite?
- Ist ein kostenloses Girokonto mit dieser Karte verbunden?
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